#31 René Benko – der zweite Prozess
Shownotes
News-Chefredakteurin Kathrin Gulnerits spricht mit Investigativchef Sebastian Reinhart über das nächste Verfahren gegen René Benko, das für 10. und 16. Dezember 2025 angesetzt ist. Dieses Mal steht Benko nicht allein vor Gericht: Auch seine Frau Nathalie ist angeklagt. Warum – und was ein Tresor und eine Kiste auf dem Dachboden damit zu tun haben –, das wird im Podcast verraten.v
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00:00:00: News deckt auf.
00:00:02: Der Podcast zum Magazin
00:00:04: mit spannenden Einblicken in den Alltag der Redaktion
00:00:08: und höhrenswerten
00:00:09: Interviews mit Menschen, die bewegen.
00:00:11: Erfahren Sie mit uns die Geschichten hinter
00:00:14: den Geschichten.
00:00:21: Ja, willkommen zu einer weiteren Ausgabe unseres News-Podcasts zur Causa Siegna zu René Benko.
00:00:27: Ich bin Katrin Gunneritz, Chefredakteurin von News.
00:00:30: Schön, dass Sie zuhören.
00:00:31: Mir gegenüber sitzt wieder Sebastian Reinhardt, Investigativjournalist bei News.
00:00:35: Er beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Causa Benko und hat auch den ersten Prozess in Innsbruck im Gerichtssaal verfolgt.
00:00:43: Heute, wir nehmen dem Podcast am vierten Dezember auf, sprechen wir über das nächste Verfahren.
00:00:48: Es sind zwei Prozesttage angesetzt am zehnten und am sechzehnten Dezember.
00:00:53: Im Mittelpunkt stehen diesmal Bargeld, mehrere Luxusohren, Manschettenknöpfe und ein Bunker in Tirol, in dem Alders versteckt und später entdeckt wurde.
00:01:03: Und?
00:01:04: Benko steht diesmal nicht allein vor Gericht.
00:01:06: Mitangeklagt ist seine Frau Natalie.
00:01:09: So, Sebastian, lass uns beginnen.
00:01:11: Worum geht es im Prozess in der nächsten Woche?
00:01:14: Ja, also der spannendste Punkt an dem Ganzen ist, dass René Bencoe jetzt nicht mehr alleine im Gerichtsaal auf der Anklagebank sitzt, sondern das in seine Ehefrau begleiten muss und dass sie mitangeklagt ist.
00:01:32: Im Kern geht es darum, wie im ersten Prozess wieder um das Delikt.
00:01:36: der betrügerischen Grieder.
00:01:37: Das heißt, dass dem Herrn Benko vorgeworfen wird, dass er Geld vermögenswerte dem Zugriff der Gläubiger entziehen wollte und entzogen haben soll.
00:01:51: Und das ist eben der weitere Vorwurf, den er auch im ersten Prozess schon gehabt hat, für den er auch teilweise schon strafrechtlich jetzt verurteilt worden ist, wobei man dazu sagen muss, dass das noch nicht rechtskräftig ist.
00:02:06: Und das ist auch jetzt im nächsten Prozess wieder im Hauptfokus.
00:02:12: Jetzt steht ja nicht nur die Natalie Benkus, eine Ehefrau im Mittelpunkt des nächsten Prozesses, sondern auch ein Tressor, der bei Verwandten, du schreibst bei Moni und Berni in unserer aktuellen Cover-Geschichte im peschaulichen Tiroler Ort Pfunds gefunden wurde.
00:02:28: Was hat es mit dem Tressor auf sich?
00:02:30: Ja, also genau, wie du schon gesagt hast.
00:02:34: Bei Verwandten von Nathalie Benko wurde im Zuge einer Hausdurchsuchung im Jänner zwanzig fünfundzwanzig ein hinter Kisten versteckter Dressor gefunden und um den Dressor geht es jetzt auch in diesem Prozess.
00:02:49: Gefunden wurde das Ganze, aufgedeckt wurde das aufgrund der Information eines Bodyguards von René Benko.
00:02:57: Also René Benko hat sich jahrelang sehr gerne mit Sicherheitspersonal umgeben.
00:03:04: Er hat einen Sicherheitschef gehabt.
00:03:06: Und der hat für ihn auch immer wieder so Sicherheitsleute organisiert, die ihn dann begleitet haben zu Terminen, auf Reisen.
00:03:14: Und die haben natürlich sehr viel mitbekommen, weil die natürlich auch sehr nahe an ihm dran waren und auch Einblick in das Familienleben bekommen haben.
00:03:23: Und einer dieser Sicherheitsleute ist aufgrund eines Haftbefehls, also von einem anderen Land.
00:03:30: Also Staatsbürger aus einem anderen Land ist er festgenommen worden in Innsbruck.
00:03:35: Er hat im Zuge der Einvernahme gesagt, ja, ich habe für den Herrn Benko gearbeitet, die letzten Monate, also seit Oktober, zwanzig, dreihundzwanzig, also in einer sehr entscheidenden Phase.
00:03:45: Und ich hätte da die eine oder andere Information, die für sie vielleicht von relevant sein könnte.
00:03:51: Und so ist diese ganze Sache ins Rollen gekommen.
00:03:53: Also aufgrund dieser Aussage, der Zeugenaussage des Bodyguards, hat dann die Soko-Signor insbesondere eben Moni und Bernie ins Visier genommen und hat sich das dann auch über Auswertung, Datenauswertung von Dingen, die sie schon bei einer Hausdurchsuchung ein paar Monate vorher beschlagnahmt haben, versucht zu verifizieren.
00:04:20: und das hat sich dann auch offensichtlich der Tatvertrag so erhärtet, dass man dann gesagt hat, okay, wir machen eine Hausdurchsuchung und bei eben genau dieser Hausdurchsuchung im Jänner, ist dann dieser Self gefunden worden, dieser Dressor.
00:04:36: Und jetzt geht es natürlich in dem Prozess um die Vermögensgegenstände, die in diesem Dressor gelagert waren, weil das Dinge waren, die der Herr Benko in dem Protokoll, was man abgeben muss, also in diesem Vermögensverzeichnis, dass man im Zuge der Privatinsolvenz, und in dem Fall ist es eine Insolvenz als Unternehmerin in Benko gewesen, so wie eine Privatinsolvenz, da hat er ein Vermögensverzeichnis abgegeben und da haben diese Wertgegenstände nicht, da haben diese Wertgegenstände gefehlt.
00:05:10: Und dementsprechend wirft ihm die Staatsanwaltschaft, also die WKSDA vor, da die Tathandlung der betrügerischen Grieder erfüllt zu haben und in diesem Fall nicht alleine, sondern mit seiner Frau gemeinsam, weil sie für die Anschaffung und die Koordination dieses Tressors mit Mone und Berne in Kontakt war.
00:05:33: belegt die Staatsanwaltschaft sehr dicht mit Chat-Protokollen und Rechnungsbelegen.
00:05:40: Und auch der Zeitablauf ist sehr auffällig, weil die Anschaffung in zeitlichen Zusammenhang im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Frühling, im Früh schon Jahre vorher gemacht, sondern just in dem Zeitraum, wo alles Schlag auf Schlag gegangen ist und wo klar war, dass ... Der Insolvenzverwalter von Herrn Benko sich natürlich massiv dafür interessiert, ob noch was zu holen ist und was sich verwerten lässt.
00:06:10: Der Verwertungsprozess ist uns ja allen bekannt, wird ja öffentlichkeitswirksam kommuniziert, was wieder am Markt ist, welche Luxusanzüge etc.
00:06:21: zu erwerben sind.
00:06:22: Aber diese Dinge, die in dem Safe waren, die waren im offensichtlich sehr, sehr wichtig persönlich.
00:06:27: Und die hat ja dem Insolvenzverwalt davor enthalten und das ist strafrechtlich relevant.
00:06:34: Und wie gesagt auch der Zeitpunkt der Tresorinstallation quasi ist für die Ermittler relevant, weil halt relativ im Epizentrum der ganzen Krise angeschafft wurde.
00:06:46: Genau, also wenn man noch einmal zurückblickt, im Oktober, zwanzig, dreiundzwanzig, November, zwanzig, dreiundzwanzig ist die Signa in sich zusammengebrochen.
00:06:55: Schon in dieser Phase gab es einige Dinge, die jetzt auch von den Ermittlungsbehörden aufgearbeitet werden und mutmaßlich auch in weiteren Anklagen münden.
00:07:05: Aber jetzt ganz konkret bei dieser Anklage geht es eben um diese Phase, März, April, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März, März die die Ehefrau Natalie Benko ihnen dabei als Beitragstäterin unterstützt haben soll, laut Anklageschrift.
00:07:33: Und du schreibst es ja auch in unseren Recherchen oder in deiner Recherche und in unserer Covergeschichte, dass es ja auch dann so Messages gibt, bitte noch den Zettel verbrennen, wegschmeißen.
00:07:45: Genau, also es ist auch sehr, sehr spannend zu lesen, wie teilweise hektisch da kommuniziert worden ist und auch, ja, man das auch unterschätzt hat, offensichtlich, dass diese Dinge irgendwann auch im Rahmen einer Ermittlung relevant sein könnten.
00:08:04: Und da ergibt sich natürlich schon aus dem Gesamtkontext heraus, dass das Bild verheerend ist, also dass das natürlich schon sehr deutlich macht, dass man da etwas tut, was man vielleicht nicht tun sollte und dementsprechend auch die Beweise.
00:08:19: für diese Handlung doch lieber verschwinden lassen sollte.
00:08:24: Dass das dann dokumentiert ist in Chat-Protokollen, zeigt natürlich, wie gut.
00:08:31: die die Dokumentation jetzt ist im Prozess, also auch wie gut die Beweislager ist und wie gut die Ermittler da gearbeitet haben, diese Dinge auch zusammenzuführen und dieses Bild zu zeichnen.
00:08:45: Also es ist schon, es ist schon sehr, sehr, also die Indizien sprechen schon sehr, sehr stark gegen die Bencos.
00:08:53: Stichwort Ermittler, Benco sagt ja, er hat Ich habe die Ohren zu Weihnachten, zwei einundzwanzig, seinen minderjährigen Söhnen geschenkt und die ihr mittlerweile sehen das jetzt anders, weil sie haben auch Fotoalben entdeckt und da Fotos verglichen und sind dabei auf was gestoßen.
00:09:08: Ja, genau.
00:09:10: Also auch in dem Zusammenhang, also vorher haben wir ja von den Chat-Protokollen geredet und auch da ist es so, im Zuge der Hausdurchsuchungen, auch schon im Sommer zwanzig vierundzwanzig, haben die haben die ja mittlerweile einen großen Datenschatz beschlagnahmt, also ein großes digitales Familienalbum, wenn man so will.
00:09:33: Und in dem Kontext haben sie ausgewertet, ganz konkret die Augen drauf gerichtet, mit welchen Uhren der Herr Benko in den Jahren nach dieser angeblichen Schenkung herumgerannt ist.
00:09:48: Und da gibt es halt eine besonders... die ins Auge sticht.
00:09:52: Das ist eine goldene Patek Philipp Nautilus, offensichtlich eine der Lieblingsuhren von René Benko, die er angeblich schon verschenkt gehabt hat.
00:10:02: und schon einen Tag nach dieser angeblichen Geschenkung hat man nachvollziehen können aufgrund des Datenmaterials, dass er sie am Arm getragen hat.
00:10:11: und dann auch noch viele, viele Monate später.
00:10:14: Man hat da ein richtiges Sammelalbum erstellen können, das auch im Akt zu sehen ist, wo Familienfotos sind, Fotos aus dem Urlaub, von Bergwanderungen, von der Yacht, wo man den Herrn Benkow mit genau dieser goldenen Uhr sieht.
00:10:33: Aufgedeckt hat es mein Kollege Rainer Fleckl in der Kronenzeitung, der sich sehr intensiv mit dieser Uhr beschäftigt hat und eben gesehen hat, dass diese Uhr nicht im Vermögensverzeichnis enthalten ist.
00:10:49: Diese Spur war natürlich sehr heiß und die hat natürlich auch die Ermittler dann interessiert und das ist auch eingeflossen sozusagen in diese Ermittlungsarbeit.
00:10:58: Aber in Summe hat es natürlich viel damit zu tun, dass man diesen Safe gefunden hat.
00:11:03: Und nochmal, es sind minderjährige Kinder, also vielleicht nicht unbedingt das Weihnachtsgeschenk, eine goldene Fette, Luxusohr, ich glaube, die hätten mit anderen Dingen mehr Freude.
00:11:12: Und haben sie wahrscheinlich auch andere Dinge gekriegt.
00:11:15: Im Tresor wurde er nicht nur Luxusohren und nicht nur mein Schattenknöpfe gefunden, sondern auch Bargeld, hundertzwanzigtausend Euro.
00:11:21: Der sagt jetzt, Banco, das ist das Haushaltsgeld seiner Frau.
00:11:25: Wie plausibel ist die Darstellung?
00:11:27: Also das wird auch von den Ermittlern angezweifelt.
00:11:31: Weil man in diesem Hausdurchsuchungsthema, also bei dieser Hausdurchsuchung in Pfunds, auch noch eine weitere Box gefunden hat mit der Aufschrift Natalie Jagd.
00:11:46: Und in dieser Box wurde auch Bargeld gefunden, auch Zehntausende Euro.
00:11:51: Ich glaube, es waren so sechzigtausend Euro.
00:11:54: Und vor allem auch persönliche Kommunikation zwischen dem Ehepaar, Banco, das Einblick gewährt in die Sprache und auch in die Probleme und die offensichtlich laut der Anklageschrift möglicherweise für den Fall einer möglichen Scheidung dort aufbewahrt worden sind, weil sie natürlich schon sehr deutlich zeigen, wie die Beziehung teilweise verlaufen ist.
00:12:20: Ich möchte jetzt da gar nicht ins Detail gehen, das ist privat und wir schreiben das auch dementsprechend nicht, was da kommuniziert wurde, aber es war offensichtlich so.
00:12:29: schwerwiegend, dass es auch in der Anklageschrift erwähnt wird, weil es eben auch diese Hundertzwanzig Tausend, die du erwähnt hast, die in dem Dressor gefunden worden sind, wiederum in ein anderes Licht rückt, weil dadurch klarer wird, dass die Ermittler sagen, ja, die Natalie Benko hat ja ihren eigenen Bargeldfundus gehabt und es spricht eher was dafür, dass das das Bargeld vom Herrn Benko ist.
00:12:55: Aber Stichwort Scheidung, im Sinne der Transparenz, müssen wir an der Stelle auch kurz thematisieren, dass es zwischen Natalie Banco und News seit kurzem eine juristische Auseinandersetzung gibt.
00:13:07: Wir haben Post vom Anwalt bekommen.
00:13:10: Da geht es um Eingriffe in Ihren höchstpersönlichen Lebensbereich und um das Wort Scheidung.
00:13:16: Kannst du es nochmal kurz erklären?
00:13:17: Ja, es ist so, dass wir ja auch schon einige einige Artikel zu dem zu Natalie Benko und ihrem Immobilienportfolio verfasst haben.
00:13:29: Also wir haben ja auch aufgedeckt, welche Willen ihr auf Ibiza zuzurechnen sind und welche Vermögenswerte sie auch in Ostdeutschland hat, dem Immobilienbereich und auch in Innsbruck.
00:13:39: Und in dem Zuge haben wir erwähnt in einer Überschrift, dass es da zu einer möglichen Entscheidung kommen kann.
00:13:48: Und das hat auch online dann einen Bericht von uns gegeben, wo wir das Wortscheidung erwähnt haben.
00:13:54: Und es ist offensichtlich so, dass man mit dem Wortscheidung schon relativ eng im höchstpersönlichen Lebensbereich der Betroffenen ist.
00:14:04: Und dementsprechend hat sie von ihrem Recht Gebrauch gemacht, uns zu klagen und hat auch vor Gericht recht bekommen.
00:14:13: und eine Summe zugesprochen bekommen, die offensichtlich zu wenig ist und dementsprechend ficht sie dieses Urteil an.
00:14:21: Aber wir haben in unserer Berichterstattung seit jeher wahnsinnig viel Wert darauf gelegt, die privaten Themen der Familie Benko nicht zu erwähnen, obwohl die Grenze oft sehr fließend ist, weil der Herr Benko einfach kaum ein Privatleben gehabt hat, weil viel einfach ... vermischt ist mit dem Berufsleben, weil viele Entscheidungen privat wie beruflich überlappten, wie zum Beispiel die Tatsache, dass er in einer Villa gewohnt hat, die Miete aber finanziert worden ist, teilweise aus der Signerholing, also der Mieter war die Signerholing und man sieht, die Grenzen sind da sehr stark verschwommen.
00:15:03: Dann haben wir trotzdem immer versucht, so sauber wie möglich zu sein.
00:15:08: In dem Fall haben wir eine Diskussion, die es in dieser Woche gegeben hat, aufgegriffen.
00:15:17: Es ist in einem Rechtsstaat immer möglich, dass man geklagt wird.
00:15:21: Und wir haben auf jeden Fall sonst große Rücksicht genommen auf das Privatleben, auch die Kinder.
00:15:29: nicht erwähnt und außer dass die Laura Stiftung nach der Tochter benannt worden ist.
00:15:35: Also wir sind zu einer Strafzahlung von zwei tausend Euro verdonnert worden.
00:15:40: Wie gesagt, das ist Natali Benko.
00:15:41: Jetzt zu wenig.
00:15:42: Sie hat das auch bei anderen Medien das Gleiche abgezogen.
00:15:47: Da ist es auch zu wenig.
00:15:49: Wir haben jetzt bis zu den zwanzigsten Dezemberzeit eine neuerliche Gegendarstellung einzubringen.
00:15:54: Jetzt muss man schauen.
00:15:55: wird uns noch eine Weile beschäftigen, aber ist nicht unser vordergründigstes Problem.
00:16:00: Wenn wir nochmal kurz zum ersten Prozess zurückschauen, der jetzt gar nicht so lange her ist, aber gefühlt schon ganz lange her ist, da wurde René Benko in einem von zwei Anklagebunkten der betrügerischen Greta schuldig gesprochen.
00:16:16: Kannst du es nochmal kurz einordnen, damit man den zweiten Prozess versteht?
00:16:19: Ja, also da war es auch so, dass man ihm vorgeworfen hat, Geld vor den Gläubigern zu verstecken.
00:16:26: Jetzt kurz zusammengefasst.
00:16:28: Wir haben ja eh schon öfter darüber geredet.
00:16:30: Es geht eben auch da um Gelder, die er an seine Mutter verschenkt hat.
00:16:35: In dem Fall waren es dreihunderttausend Euro.
00:16:40: die damit dem Zugriff der Gläubiger entzogen worden sind.
00:16:44: Und in einem anderen Aspekt ist es um eine Mitvorauszahlung gegangen über knapp dreihundertsechzigtausend Euro.
00:16:51: In dem Punkt ist René Benko freigesprochen worden, wenig überraschend, muss ich auch dazu sagen.
00:16:56: Also ich war ja vor Ort im Prozess und es hat sich die Richterin hat... großen Wert oder wie soll man sagen großen Fokus darauf gerichtet diesen Aspekt intensiv zu beleuchten mit Zeugen, Befragungen.
00:17:13: und ja also der Schwerpunkt im Prozess war auf jeden Fall auf dieser Mietvorauszahlung.
00:17:19: Und da hat sich das schon herauskristallisiert vor Ort, dass das eher schwierig wird oder dass das eher unwahrscheinlich wird, dass dieser Aspekt verurteilt wird, weil man da einfach darüber streiten kann und da ist es einfach unterschiedliche Bewertungsfragen beinhaltet.
00:17:34: Zur Wohnbarkeit, das möchte ich jetzt nicht in die Details gehen, aber es hat sich einfach gezeigt, dass die Argumentation in der Anklage schrifft.
00:17:45: eher wackelig ist, sagen wir mal so.
00:17:47: Die WKSDA sieht das anders und hat das Ficht, das Urteil an, hat der Berufung eingelegt.
00:17:54: Und man will sehen, wie das ausgeht.
00:17:56: In einem zweiten Aspekt ist René Benko nicht rechtskräftig verurteilt worden.
00:18:00: Da geht es eben genau um diese Schenkungen in Höhe von dreihunderttausend Euro.
00:18:04: Und da hat er, muss man sagen, sogar gewissermaßen Glück gehabt.
00:18:07: Da ist er zu vierundzwanzig Monaten Haft verurteilt worden.
00:18:11: Und wenn es nur einen Euro mehr gewesen wäre, dann wäre er über dieser Bemessungskränze gewesen von dreihunderttausend Euro, wo der Strafrahmen dann schon zehn Jahre sind.
00:18:22: Das hat die Richterin auch vor Gericht so ausgeführt, also hat ihn auch darauf aufmerksam gemacht oder das erklärt, dass er in dem Aspekt so etwas wie Glück gehabt hat.
00:18:31: weil dann auch ein anderer Bemessungsrahmen da gewesen wäre.
00:18:35: Und jetzt bei dieser Uhngeschichte ist man ja auch wieder in einem höheren Vermögensbereich, weil die Uhren ja auch einen Wert haben.
00:18:42: Das wird dann auch vor Gericht von einem Gutachter erklärt werden, wie das einzuschätzen ist, der wird dort befragt werden.
00:18:50: Und ja, auch das Bargeld ist ja schon wieder in einer Größenordnung von hundertzwanzigtausend Euro.
00:18:55: Also auch da getroht ihm wieder eine mehrjährige Haftstrafe.
00:19:00: Und es droht natürlich auch der mitangeklagten Frau eine Haftstrafe.
00:19:05: Man wird sehen, wie das ausgeht.
00:19:07: Aber so Strafhöhe, das wäre jetzt alle Spekulation.
00:19:11: Das kann man jetzt nicht sagen.
00:19:12: Ich beteilige mich eher nicht an Spekulationen, weil man auch im ersten Prozess gesehen hat, dass es auch sehr stark vom Prozessablauf abhängt.
00:19:20: Auch von den Zeugenbefragungen.
00:19:21: Man darf das nicht unterschätzen.
00:19:22: Die Anklageschrift in dem zweiten Prozess ist schon sehr dicht.
00:19:28: vorher besprochen haben, auch mit Chat-Protokollen, die, sagen wir mal, bemerkenswert sind, wie das mit dem Zettel verbrennen und so oder Zettel vernichten, also wo man schon merkt, dass es da so eine Art von vermutlich eine Vertuschungshandlungsaufforderung gab.
00:19:44: Das wird man dann sehen, wie das dann vor Gericht noch diskutiert wird und verhandelt wird.
00:19:50: Aber ich habe das Gefühl, In dem zweiten Prozess ist die Beweislage um einiges dichter wie im ersten Prozess.
00:19:59: Aber das ist jetzt nur meine persönliche Einschätzung, man wird dann sehen, nächste Woche ist der Prozess, also wir sind wieder vor Ort, wie das dann genau abläuft.
00:20:10: Es gibt auch Beobachter, die haben die Einschätzung, dass es gar nicht zu dem Prozess kommt, weil einfach eine Seite vielleicht den Prozess platzen lässt.
00:20:21: aus welchen Gründen auch immer.
00:20:23: Man kann ja auch krankheitsbedingt fehlen.
00:20:26: Ich glaube das eher nicht.
00:20:27: Also ich glaube, dass er schon stattfinden wird und wir werden sehen, wie er ausgeht.
00:20:33: Aber das zu Erklärung nochmal, also bei zehn Jahren ist dann in der Causa Banco aber auch Schluss, was das Strafmaß betrifft.
00:20:41: Also das haben wir beim letzten Podcast schon thematisiert.
00:20:45: Vielleicht kannst du das nochmal kurz erklären.
00:20:47: Ja, es ist richtig.
00:20:49: Die Causa Signer ist ein Komplex, sozusagen, ein Tatkomplex, wenn man so will, ein mutmaßlicher.
00:20:55: Und alle Dinge, die in diesem Komplex strafrechtlich, also alles, was dieses Wirtschaftsstrafrecht betrifft, von der WKSDA angeklagt und dann auch vor Gericht verurteilt wird und dann irgendwann vielleicht rechtskräftig wird, das wird dann irgendwann eine Höchstgrenze erreichen.
00:21:13: Und bei diesen ganzen mutmaßlichen Delikten ist das immer im Rahmen von fünf Jahre, zehn Jahre und bei zehn Jahren ist dann sozusagen der Deckel drauf, was das Strafrechtliche betrifft.
00:21:25: Was dann schon noch dazu kommen kann, ist das Finanzstrafrechtliche.
00:21:29: Das ist ein eigener Strang.
00:21:32: Und wenn dort weitere Strafen dazukommen könnten, dann wird das nicht angerechnet auf die zehn Jahre.
00:21:41: Aber das wird man sehen, ob es dazu kommt.
00:21:44: Aber das würde dann auch heißen, ganz egal wie viele Delikte ein theoretisch noch auf dem Tisch liegen, könnte man dann irgendwann die Appen schließen und sagen, es sind eh zehn Jahre voll und den Rest brauchen wir jetzt nicht mehr aufklären?
00:21:56: Ja, aus einer aufklärerischen Perspektive hast du nicht Unrecht, es kann natürlich sein, dass man hat es ja auch bei anderen großen Kausen gesehen in Österreich, ich nenne jetzt nur Stichwort Hypoalpardria, dass Erstens einmal das Interesse an diesem ganzen Thema dann natürlich nachlässt, wenn eine gewisse Anzahl an Verurteilungen stattgefunden hat.
00:22:20: Thema Banco-Signor noch dauern wird, weil es auch einfach so eine große Anzahl an Personen gibt, an Managern, denen ebenfalls Anklagen drohen und in dem Kontext ja auch die Person Banco eine sehr, sehr wichtige Rolle spielt.
00:22:36: Also ich denke schon, dass das Thema uns noch lange beschäftigen wird.
00:22:41: Aber du hast natürlich recht, wenn du in diesem Komplex Delikte vollzogen hast.
00:22:48: sei es jetzt das betrügerische Grieder oder Untreue oder Betrugshandlungen, dann ist es mit zehn Jahren irgendwann voll.
00:22:56: Und wie geht's?
00:22:58: Generell weiter, weil auch dieser, der zweite Prozess mit zwei Prozesttagen, wird ja mutmaßlich nicht der letzte Prozess sein.
00:23:06: Es steht die nächste Anklage ins Haus.
00:23:08: Absolut,
00:23:08: ja.
00:23:08: Also wir haben eh darüber auch berichtet.
00:23:10: Also es gibt jetzt mittlerweile auch schon einen nächsten Abschlussbericht durch die fleißigen Sokobeamten zum Thema Geldkarussell, wo wir ja bei News und auch mit dem Rainer Fleckl bei der Krone federführenden der Aufdeckungsarbeit waren.
00:23:26: Was auch im Akt vermerkt
00:23:27: ist.
00:23:27: Was auch im Akt vermerkt ist.
00:23:29: Also unsere Zeitungsberichte, unsere Magazin-Geschichten sind im Akt enthalten und darauf wird auch Bezug genommen, weil die der Auslöser waren in den Anzeigen.
00:23:39: Es ist ja auch angezeigt worden von externen Beobachtern.
00:23:43: Und ja, da ist der Abschlussbericht jetzt fertig.
00:23:46: Das geht jetzt seinen Weg.
00:23:47: Das wird sehr wahrscheinlich demnächst auch in einer Anklageschrift.
00:23:51: Münden, aber das ist ein sehr komplexer Sachverhalt im Sinne von viele Betroffene, viele Zeugen, mehrere Mitangeklagte.
00:24:02: Das wird ein sehr, sehr großes Verfahren.
00:24:04: Also da rechne ich jetzt nicht damit, dass das im Frühling so weit ist, sondern das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
00:24:09: Aber es läuft weiter und da sind einige Dinge schon sehr konkret am Tisch.
00:24:15: Ja, wie gesagt, am zehnten und am sechzehnten Dezember wird sich der Signagründer René Benko erneut vor dem Strafgericht verantworten müssen.
00:24:22: Und ja, es spricht wenig dafür, dass damit der juristische Teil dieser Geschichte endet.
00:24:28: Wir haben ja auch noch ein paar Geschichten zu erzählen dieser Kauser.
00:24:30: Sebastian, danke für das Gespräch, für deine beeindruckenden Recherchen und deine heutigen Einschätzung.
00:24:35: Danke.
00:24:36: Danke dir, Katrin.
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